Schulausflug: Militärfriedhöfe Vladslo und Lyssenthoek, Ieper, Talbot House (Poperinge)

26 april 2016 - Blankenberge, België

Den heutigen Ausflug machen alle 5. Klassen, also waren auch einige meiner Schüler dabei. Geleitet wurde er von den Lehrerinnen Magali Hawkins und Florence de Lille, angefüllt mit interessanten Details durch den pensionierten Lehrer Jaak Coudeville.

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Der Ausflug begann beim Soldatenfriedhof Vladslo, wo 25.644 deutsche Soldaten begraben sind. Unter anderem auch der Sohn von Käthe Kollwitz, Peter Kollwitz. Käthe Kollwitz verlor ihren Sohn an den Krieg, als er gerade einmal 18 Jahre alt war und erschuf in ihrer Trauer "Das trauernde Ehepaar", zwei in Stein gehauene Figuren, die auf dem Friedhof zu sehen sind. 

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Nächster Halt war der Totengraben in Diksmuide. Der Totengraben ist ein Netzwerk belgischer Schützengräben und Bunker. Während des Ersten Weltkrieges war dies eine der gefährlichsten Stellungen des belgischen Heers, kaum 50 Meter von einem deutschen Bunker entfernt. Kugeln deutscher Scharfschützen säten hier Tod und Zerstörung. Hier durch zu laufen, gab uns allen ein mulmiges Gefühl.

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In Ieper hatten die Schüler Zeit, ohne Aufsicht die Stadt zu erkunden und etwas essen zu gehen. Ich habe mich den Kollegen angeschlossen und hatte den wohl größten Spaghetti-Teller, den man sich vorstellen kann. Leider war er nicht so lecker...

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Dann ging es weiter nach Poperinge, wo wir das Talbot House besucht haben. Das war während des Krieges ein Rückzugsort/Kurort für Soldaten. Hier konnten sie sich zuhause fühlen, ihren Hobbies nachgehen und versuchen, den Krieg für kurze Zeit zu verdrängen. Bei einem Tee im Talbot House hat Schüler Paul für uns am Klavier gespielt. Das war ein richtiger Gänsehautmoment. Alle waren ruhig und hörten zu, wie er "Comptine d'Un Autre Été" (Die fabelhafte Welt der Amélie) spielte.

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Nächster Stop auf unserer Reise war der Militärfriedhof Lyssenthoek. Hier sind kanadische, australische, neuseeländische, südafrikanische und indische Soldaten, sowie chinesische Arbeiter begraben. Kaum vorstellbar, wie viele es waren. 

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Ein beeindruckender Ausflug. Sowohl Lehrer als auch Schüler wurden immer stiller. Sich bewusst machen, wie viele Menschen damals ihr Leben verloren haben, fast unvorstellbar.

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